Psychologische Aspekte

Die Corona-Pandemie führt bei vielen Menschen zu Unsicherheit und Angst, z.B. vor Tod, Arbeitsplatzverlust, Isolation und Kontrollverlust.
Beratungsstellen und Kliniken sind währenddessen geschlossen oder überlastet. Treffen mit Freund*innen und Familie und Ausgleichsmöglichkeiten wie Sport oder Kneipe sind verboten, tabuisiert oder unzugänglich.
Psychische Krankheiten (z.B. Depressionen, Panikattacken, Belastungsstörungen, höhere Raten von Suiziden usw.) entstehen in direktem Zusammenhang mit den Corona-Maßnahmen.
Schon vor Corona waren psychisch Erkrankte und belastete Menschen abgestempelt und von gesellschaftlicher Teilhabe oft ausgeschlossen. Durch die Maßnahmen wird es jetzt auch noch verurteilt, wenn Menschen Hilfsangebote aufsuchen und damit möglicherweise das System „überlasten“.
Ganz besonders stehen die Angestellten im Gesundheitssektor unter Druck. Sie leiden unter hoher Arbeitsbelastung oder sind mit der Umsetzung von Triage-Maßnahmen völlig neu konfrontiert. Das kann für diese Menschen traumatisierend sein. Was alles noch schlimmer macht, ist, dass gerade von ihnen erwartet wird, dass sie sich im Privatleben von allen isolieren.
Die Regierung hat nicht in psycho-soziale Unterstützung oder Info-Kampagnen zur Erhaltung und Wiederherstellung mentaler Gesundheit investiert.
Sie macht die Sache sogar schlimmer: In der Kommunikation zur Eindämmung des Virus nutzt sie selbst Angst als Wirkungsfaktor. Zusätzlich scheitert sie seit Beginn der Krise daran, die Maßnahmen klar und verständlich zu erklären. Das führt zu noch mehr Unsicherheit, Verwirrung und Ablehnung.