Ein kurzer Rückblick auf die Demo am 23.01. in Berlin: „Lockdown Capitalism – Solidarität und Selbstorganisation als Antwort auf die Coronakrise“.
Es wird noch ein ausführlicherer Text von der Orga kommen, auch dazu wie es weiter geht.
Unsere Demo mit streckenweise bis zu 1000 Leuten war ein guter Anfang und für uns motivierend, an das Ziel anzuknüpfen, Inhalte entgegen den rassistischen, autoritären und verschwörungs-theoretischen Diskursen und Demos der letzten Monate auf die Straße zu bringen.
In Würzburg und Tübingen liefen zeitgleich ebenfalls Demos zu dem Motto „Lockdown Capitalism!“.
Wir liefen eine Route, die am Knast in Moabit begann, mit lautstarken Grüßen an die Gefangenen, vorbei am Amtsgericht, einem kurzen Gedenken und Blumen am Denkmal für deportierte Jüd*innen auf der Putlitzbrücke, vorbei am RKI, der Charité, dem Jobcenter und der SPD Zentrale. An einigen der Orte wurden Redebeiträge gehalten, zum Teil von direkt Betroffenen, Initiativen oder der Organisation der Demo selbst.
Wir finden es stark, dass viele Gruppen Hochtranspis und etliche Seitenbanner mitgebracht hatten, es einen Flinta* only Block gab und verschiedenste Gruppen Redebeiträge über ihre Kämpfe gehalten haben oder sogar aufgenommen hatten, wie die zwei Gefangenen.
Trotz der vielen Themen hatten wir den Eindruck, dass verbindende Elemente sichtbar waren und ein klarer Aufruf in allen Texten steckte. Und zwar, dass wir uns generell aus den Häusern bewegen sollten und unsere Kämpfe für diejenigen, die in dieser Krise einmal mehr abgehängt werden, sichtbar machen müssen.
Zusätzlich zum mehrsprachigen Jingle haben wir versucht an die Nachbar*innenschaft während der Demo über Flyer noch mal klarer zu vermitteln, warum wir auf der Straße sind. Auch während der Mobilisierung im Vorfeld haben viele Leute Interesse beim Flyern und Plakatieren gezeigt, aber es musste auch des öfteren erklärt werden, aus welcher politischen Richtung wir denn kämen.
Wir konnten beobachten, dass viele Menschen auf der Route neugierig waren, an den Fenstern standen und auch direkt kommuniziert haben: mit Pyro auf den Dächern, mit Schildern, Bannern aus den Fenstern, einem Akkordeon-Ständchen oder Feedback zu den Redebeiträgen und dem Jingle.
Das ist ein Hinweis unter vielen anderen, mal andere Routen einzuschlagen, als die immerselben um den Oranienplatz in Kreuzberg herum und raus zu kommen, aus den durch-gentrifizierten Gegenden.
Wir freuen uns über Feedback und hoffen auf mehr Aktionen und Aufrufe in den nächsten Wochen.
Für mehr Selbstorganisierung und anti-autoritäre Konzepte!
Weitere Texte und bald auch die mehrsprachigen Audio-Jingles könnt ihr bald auf dieser Homepage finden.
Falls ihr im Rahmen der Demo Repression erfahren habt, schreibt uns gerne eine verschlüsselte E-Mail.